Diese Sammlung der Perrault'schen Märchen mit historischen Zeichnungen gibt einen angenehmen Überblick mit hilfreichem Vorwort des Autors zur Ausgabe von 1695. Das Nachwort enthält Hinweise zu historischen Zusammenhängen und gibt wertwolle Tipps zu Interpretationsmöglichkeiten.

Dieses kleine Büchlein ist wirklich sehr schön. Neben den französischen Versionen den bekannten Grimmschen Märchen, die erst ca. 100 Jahre später niedergeschrieben wurden, gibt es auch sehr schöne Illustrationen. Es ist eine wunderschöne Ergänzung und passt nur wirklich in jede Tasche, wenn man es nicht für sich selbst lesen möchte, sondern zum Vorlesen nutzen möchte.Rechteckig, fanstastisch, super

Märchen sollen ja lehrreich sein, d.h. z.B. dass der Böse immer bestraft werden muss. Bei Perrault ist das jedoch nicht der Fall. Eher das Gegenteil (also wie z.B. auch bei den Verfilmungen von Disney), Perraults Aschenputtel verzeiht seinen garstigen Stiefschwestern und verheiratet sie sogar an Männer aus ihrem neuen Hof und Rotkäppchen und seine Großmutter werden unrettbar vom Wolf verschlungen. Also für Kindern oder als Lernmethode ungeeignet.Ansonsten lesen sich die Geschichten altersm [...]

Weil die Märchen Hintersinn und Anarchie in sich tragen und nicht den pädagogischen Erfordernissen der "Conny"-Bücher entsprechen, sind sie für Kinder ungeeignet? Märchen sind, wie Bruno Bettelheim lehrt, Formulierungen archetpyischer Ängste, keine drögen Gebrauchsanweisungen für funktionierende Kinder.

Wer sich für Grimms >Märchen interessiert, sollte unbedingt die Urfassung vom Rotkäppchen lesen. Denn dann wird deutlich, mit welchem narrativen geschickt Wilhelm Grimm die Spannung gesteigert hat, in Erfüllung der Zeitgeisterwartungen hat er ein "gutes" Ende konstruiert i.G. zu perrault.